Moin,
bitte habt Nachsicht mit dem verspäteten Blogeintrag, hier überschlagen sich einfach die Ereignisse. Aus den lokalen Medien konnten wir entnehmen, dass die Latten (ja, so nennen sich die Einwohner hier!) aktuell mehreren unerklärlichen Phänomenen gegenüberstehen:
Walsichtung im nördlichen Inselteil
Gegen 11 Uhr lokaler Zeit erreichten erste Meldugen die örtlichen Rettungsorganisationen:
„Al norte del Punta Mujeres hay unos walos blancos grandos maximos! Aaaaaaaay Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaay“
„Ey, I see whales! *burp* Do you know I’m from Wales? *burp* *hahahaha*“
„Einen schönen Guten Tag, meine Damen und Herren. Ich möchte…“ – „Güüüünthaaa, komma bei de Chantalle. Die macht gerade…“ – „Mensch, Ursula, nicht jetzt. Hier sind Wale!“ – „Hast du mich gerade WAAAAAAL genannt?!“ – „Nein, das…“ *tut tut*
Eine zwischenzeitlich alarmierte Einheit der Guardia Civil konnte die ersten vagen Meldungen leider nicht bestätigen. 3,5 Stunden später jedoch wurde erneut eine Sichtung vermeldet – diesmal aus Caleta de Famara, dem Surferparadies hier auf Latzarote. Sichtlich verstörte Kellner schilderten einen Raubfang von drei weißen Walen, die die lokalen Fisch- und Allioli-Bestände plünderten und im Anschluss die Strandmeile terrorisierten. Die Behörden gaben bekannt, dass es sich um die seltene Art des Walus Alemanus Fressus handele, der nur 1x jährlich nach Latzarote kommt um fragwürdige Rituale zu praktizieren, die selbst den renommiertesten Meeresbiologen ein großes Rätsel sind. Die anwesenden Touristen hätten großen Glück gehabt, da die drei Vertreter dieser Spezies wohl gerade gegessen hatten und besänftigt waren.
Ihren Abschluss fand die Serie der Schreckensmeldungen am Playa Montaña Bermeja, wo die drei einen seltenen, aber eindrucksvollen Kontrast auf dem schwarzen Untergrund bildeten. Mit einem letzten Gesang (klang wohl in etwa wie „Deeeeespaaaaaaaciiiiiiiiiii…..tooooooo“) verschwanden die Wale. Die Behörden haben jegliche Fährte verloren, gehen aber davon aus, dass der Tag des Terrors („Día de Torro“ wie er hier genannt wird) für 2017 vorrüber ist und die Inselbewohner keiner weiteren Gefahr ausgesetzt sind.
Wir haben diese Meldungen mit großem Interesse verfolgt, aber leider ist es unseren drei Inselerkundern crawn, beckenstosser und mrcock nicht gelungen, dieses Schauspiel live zu erleben. Merkwürdigerweise waren sie immer in unmittelbarer Nähe der Meldungen, konnten aber nichts wahrnehmen. Wir sind ein wenig enttäuscht und ratlos, wie das passieren konnte, aber werden uns nächstes Jahr einfach mehr anstrengen.
Mysteriöser Jamón-Schwund aus den lokalen Supermärkten
Als wäre eine Meldung nicht genug, vermeldete der lokale Fleichlieferant „Carne Carne Mjam Mjam Mjam“ deutliche Umsatzsteigerungen an Filialen der Supermarktkette Hiperdino im Bereich Playa Blanca. Grund dafür: Täglich verschwinden aktuell große Mengen von Jamón (Serrano sowie Iberico) aus den Flischfreischtheken ohne Spur. Erste Verdachte gegenüber den Mitarbeitern wurden erhoben, blieben aber bisher unbestätigt. Was es mit dem rätselhaften Verschwinden auf sich hat, ist momentan Gegenstand einer großangelegten polizeilichen Untersuchung (durchgeführt durch die Jamón Force) im südlichen Bereich.
Wir bedauern diese Meldung und nehmen Anteil an dem Leid, welches Einwohner durch den nun herschenden Jamón-Mangel ertragen müssen. Unser Tipp, wenn das Rätsel aufgelöst ist und sich die Lage wieder normalisiert: Jamón lässt sich wirklich mit fast allem kombinieren, als Beispiele seien Melone und Toast (das nennt sich dann Tosta Rica) genannt. Mal sehen, wie lange unsere Verräte noch reichen, müssen bestimmt auch bald wieder einkaufen.
Rindviecher überall
Unsere Rum-Treiber berichteten von unzähligen Verkehrschildern, die vor Rindvieh-Herden warnen. Leider haben sie selbst keine einzige Herde zu Gesicht bekommen. Wir glauben, hier kann es mehrere Erklärungen geben:
- Die Rinder auf Latzarote sind schwarz und rau wie das Vulkangestein – man sieht sie einfach nicht. Ein „Muh Gusta“ haben wir allerdings auch nie vernommen.
- Die Rinder (vaca) sind alle im Urlaub (vacaciones). Die spanische Namensgebung kann kein Zufall sein!
- Die Verkehrsschilder warnen eigentlich vor Blitzern und sind nur als Ablenkungsmaßnahme installiert. Oh oh, das wird dann hoffentlich nicht teuer…
- Es wird tatsächlich vor Rindviechern gewarnt, allerdings im weiteren Sinne. Da stellt sich uns allerdings die Frage, warum die Schilder dann nicht auch in unmittelbarer Nähe zu Hotelanlagen oder dem Vista Lobos Bereich aufgestellt wurden.
Wir möchten uns übrigens von sämtlichen Vorwürfen distanzieren, wir hätten damit etwas zu tun. Unser interner Entrecôte-Zähler liegt gerade mal bei knapp über 10kg und damit weit unter den anvisierten 20kg zum jetzigen Zeitpunkt.
Himmelserscheinung am Südende der Insel
Ihr seht, viele Meldungen und Beobachtungen umtreibten uns gestern. Am Abend sorgten wir dann für eine weitere Neuerscheinung am Himmel von Playa Blanca: Der weiltweit erste Floplcopter erhob sich ein dutzend Mal erfolgreich in den Nachthimmel. Für alle Technikinteressierte: Ein Floplcopter nutzt als Basis die aerodynamischen Flugeigenschaften eines Sitzkissens und kombiniert diese mit den Strömungslinien zweier an ihm befestigten Flip Flops. Klingt banal, ist auch so. Aber dennoch sehr schwer zu fliegen. Da wir das nicht können, haben wir ihn einfach geworfen (jeder fängt mal klein an). Letztlich bildete diese Rudel-Aktivität unsere gestrige Challenge, für die wir folgende Ergebnisse vermelden können:
Moepse der alte Handball-Haudegen wurde direkt in seinem ersten Wurf den Erwartungen gerecht und sicherte sich mit Vorsprung die Führung beim Weitwerfen. Etwas abgeschlagen landeten crawn auf Platz 2 und mrcock auf dem dritten Rang. Mit einer wenig überzeugenden Wurftechnick konnte unser amtierender Mr. Glitzertitte 2014, 2015 und 2015 (Anm.: Titel gemäß VOTCE) nur den 4. Platz erstreiten. Beckenstosser (Platz 5) und raper (6.) bildeten die Schlusslichter und sind deshalb nicht der Rede wert.
Soviel erstmal von uns, freut euch auf den nächsten Blog-Post eurer Glitzertittengruppe von Latzarote (vielleicht sollten wir bald auch mal Lappzarote als Synonym als Alternative akzeptieren)!
mrcock